Geschichte der Ortsgruppe

 Im Jahr 1888 wurde der Schwäbische  Albverein in Plochingen gegründet. Schon zwei Jahre später – am 1. Februar 1890 – entstand in Balingen eine Ortsgruppe mit zunächst 19 Mitgliedern. Der erste Vertrauensmann war Oberförster Schlette. Eine enorme Aufwärtsentwicklung erlebte die Ortsgruppe nach dem Zweiten Weltkrieg während der Amtszeit von Vertrauensmann Ernst Faude und Rechner Hans Mauthe. Die Mitgliederzahl stieg auf 677 an; sie konnte trotz aller Anstrengungen nicht gehalten werden. Viele Mitglieder haben sich in der 125 jährigen Geschichte in langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Vorstand und Ausschuss und als Wanderführer große Verdienste erworben. Es ist nicht möglich, hier alle namentlich zu nennen. Für sie sollen stehen: Richard Erbe, Karl Ebert, Josef Wiech, Ernst Faude, Hans Mauthe, Hugo Schwarz, Norbert Schairer, Werner Blochinger, Dieter Jäger. Unser besonderer Dank gebührt ihnen wie auch allen ungenannten verdienstvollen Ehrenmitgliedern und Mitgliedern.Das erste Buch der Chronik beginnt mit den Worten“ Wandern und Sang übe ein Leben lang. Die Chronik zeugt von einem regen Vereinsleben mit Wanderungen, Rad- und Busfahrten und geselligen Veranstaltungen, sie berichtet von Lochenfesten und Sonnwendfeiern, von Gartenfesten, Stammtischtreffen, von der Arbeit der Wegewarte bei Markierung und Unterhaltung der Albvereinswege, von Aktionen im Naturschutz und in der Landschaftspflege.
Ein Markstein in der Geschichte der Ortsgruppe bleibt die Erbauung der Lochenhütte. Sie wurde am 9. Oktober 1899 eingeweiht und wird bis zum heutigen Tag von der Ortsgruppe mit viel Idealismus verwaltet und unterhalten. Die in den Kriegsjahren 1914-1918 eingeschränkte Vereinstätigkeit blühte in den Zwanzigerjahren wieder auf. 1927 wurde eine „ Schneelaufabteilung“ gegründet. Unter den Verhältnissen des Zweiten Weltkrieges litt das Vereinsleben erneut. Wegen der „ Besetzung“ ruhte es in den Jahren 1945/46 ganz.
Wieder gegründet wurde die Ortsgruppe Balingen am 14. April 1947. Vertrauensmann war nun bis 1951 Hugo Kahl sen. Es bildete sich eine eigenständige Jugendgruppe, die das Wandern, den Volkstanz und das Singen pflegte. Sie bestand bis 1971. Schon immer den Natur- und Landschaftsschutz verbunden, machte man sich ihn verstärkt zur Aufgabe. Das manifestierte sich auch durch die Wahl eines Naturschutzwartes in den Ausschuss. Ausgangs der Siebzigerjahre wurde die Seniorengruppe ins Leben gerufen, um die älteren Mitglieder weiterhin in den Verein einzubinden durch ein angepasstes Programm mit kleinen Wanderungen, Ausfahrten, gesellige Zusammenkünften. Ein weiterer Markstein in der Geschichte der Ortsgruppe war im Jahre 1986. Frau Emely Ewald hatte  dem Schwäbischen Albverein OG Balingen in einem Testament vom 07. Oktober 1986 ihr Haus in der Hindenburgstrasse vermacht, mit der Auflage, das Haus in ein Vereinsheim umzubauen. Übergeben wurde das Haus Mitte November 1992 an die Ortsgruppe. Unter der Obhut von Ortsgruppenvorsitzender Dieter Jäger und der Leitung von Architekt Günther Jetter, wurden mit Hilfe 15 aktiver Vereinsmitgliedern saniert und umgebaut. Das Vereinsheim mit dem Namen Ewaldhaus wurde am 10. Juli 1994 eingeweiht und ist bis heute der Mittelpunkt im Vereinsgeschehen. 

In den nun 125 Jahren hat sich nicht nur in der Ortsgruppe, vieles geändert, andere und neue Akzente wurden gesetzt. Seit Jahresanfang 2014 ist nun Clemens Fichtner neuer Ortsgruppenvorsitzender. Verpflichtung auch in Zukunft wird für die Ortsgruppe sein:
Das Wandern pflegen –die Heimatliebe wecken – die Natur und Umwelt schützen – den Menschen Freude machen.

Anmerkung:
Trotz einer über 125jährigen Tradition der Ortsgruppe Balingen kämpfen auch wir mit Nachwuchssorgen. Junge Leute haben andere Interessen, und wer in der heutigen Zeit möchte noch ehrenamtlich tätig sein. Beruf, Familie und persönliche Belange haben klar Priorität vor dem Vereinsleben. Diese Erkenntnis ist hart für all diejenigen die sich jahrelang selbstlos, aktiv in den Verein eingebracht haben und damit was großartiges geschaffen haben.Tragisch ist nicht nur dass Traditionsvereine verschwinden, tragisch ist vielmehr dass Werte wie Kameradschaft, gemeinsam etwas unternehmen, füreinander da sein, verloren gehen.
Es scheint so einfach was dagegen zu unternehmen und ist doch so schwer.

Sie glauben es nicht ?

Möchten Sie eine aktive Rolle in unserer Ortsgruppe übernehmen und mit Ihren neuen Ideen mitwirken? Dann nehmen Sie Kontakt mit unserer Vorstandschaft auf.

Wir freuen uns auf Sie.

WB  13.01.2015